Im blaugrauen Dorschleder finden wir die Farbtöne des Wassers in all seinen Zuständen wieder. Die weißgrauen Gletscher, mit Asche bestäubter Schnee, das leuchtend hellblaue Wasser der Lagunen und die nebligweiß dampfenden Fumarolen geothermisch aktiver Gebiete. Wir ordnen unsere Kreationen aus isländischem Dorschleder wie kulturelle Artefakte zu den natürlichen Blüten der Alpen-Lichtnelke. Die zierliche Pflanze hat sich die unwirtlichen Bedingungen der alpinen Höhenstufe zum Lebensraum gemacht. Unglaublich, dass die Natur solche Farbtöne hervorbringt. Voller Ehrfurcht fragen wir uns, wer hier eigentlich kreiert.
Rothölls Kollektion
Blaugraues Dorschleder und die Alpen-Lichtnelke
Alpen-Lichtnelke (Lychnis alpina)
Zarte Power
Blaugraues Dorschleder
Dorsch (Gadus morhua)
Die Beschaffenheit von Dorschleder ist eine Kombination von weichen und rauen Partien. Wie die Struktur, variiert auch die Farbverteilung in keinem erkennbaren Muster. Ein Grundton wird bestimmt von vielen Farbtönen, die sich individuell überlagern. Trotz der Wildheit, drückt die Oberfläche durch die sehr kleinen Schuppentaschen etwas Delikates aus.
Zu allen Zeiten wurde Kabeljau vor den Küsten Islands gefangen. Er umfasst auch heute noch den größten Teil der Seefischexporte. Kabeljau wird von Feinschmeckern auf der ganzen Welt für seinen feinen Geschmack gelobt und isländischer „Salzfisch“ ist zum Beispiel eine Delikatesse in Portugal und Spanien.
Die isländische Gerberei steht in enger Kooperation mit den lokalen Fischereien. Der Rohstoff für unser Dorschleder stammt von Fischereibetrieben der Nordküste Islands. Die Dorschhäute werden mit Hilfe einer mineralischen Gerbung haltbar gemacht. Die Gerberei belässt beim blaugrauem Dorschleder die natürliche Pigmentierung in der Fischhaut. Die nach dem Gerben aufgetragene Farbe wird von den vielen, andersartig aufgebauten Hautpartien unterschiedlich stark angenommen. Auf diese Weise entsteht der malerische Ausdruck von Dorschleder.